Am 21. Mai 2011 veranstaltet das Bündnis für Demokratie und Toleranz Treptow-Köpenick von 13 bis 22 Uhr das 7. Interkulturelle „Fest für Demokratie und Toleranz – gegen Angsträume“. Am S-Bahnhof Schöneweide, werden an 30 Ständen demokratische Initiativen, Vereine, die Hochschule für Technik und Wirtschaft und Parteien des Bezirks sich und ihre Arbeit vorstellen.

Gegen 13 Uhr wird Bezirksbürgermeisterin Gabriele Schöttler das Fest eröffnen. Weiterhin sind Auftritte von Musiker/innen, Tanzgruppen und Bands auf einer Bühne geplant. Es wird ein breites Angebot für Kinder geben, das von einer Hüpfburg über eine Spielstraße bis hin zu Kinderschminken reicht. Am Nachmittag wird ein Polittalk mit Vertreter/innen der demokratischen Parteien stattfinden. Inhaltlich wird es dabei um die Entwicklung des Ortsteils Schöneweide und die Unterstützung zivilgesellschaftlichen, demokratischen Engagements gehen. Am Abend werden Bands wie die „Kindls“, die „Dead Running Rabbits“ und „Deaf Radio“ auftreten.

Das „Fest für Demokratie – gegen Angsträume“ findet am S-Bahnhof Schöneweide statt, weil dieser Ortsteil seit vielen Jahren Schwerpunkt rechter Gewalt war und auch heute noch Schwerpunkt von rechtsextremen Aktivitäten ist. Der Bahnhof Schöneweide ist weiterhin ein Angstraum, auch wenn dort kaum noch körperliche Angriffe stattfinden. Angsträume sind Orte, an denen potenzielle Opfer Gefahr laufen von Neonazis bedroht oder angegriffen zu werden. Vor allem Migrant/innen, alternative Jugendliche, Schwule und Lesben sowie Menschen, die sich gegen Rechtsextremismus engagieren oder als „nicht deutsch“ wahrgenommen werden, betreten den Bahnhof mit einem unguten Gefühl. Für sie stellt der Bahnhof und dessen Umfeld weiterhin ein Angstraum dar. Mit dem Fest wird symbolisch und konkret gezeigt, dass das Bündnis für Demokratie für ein demokratisches und buntes Miteinander eintritt und dass es sich mit den potentiellen Opfergruppen rechter Gewalt solidarisiert.

Besonderer Gast wird eine Kuh sein. Sie wird nicht singen und nicht reden, aber sie wird von beeindruckender Präsenz sein – das leibhaftige Leitmotiv der Kampagne des Jugendbündnisses BUNT statt Braun  „Schöner weiden ohne Nazis“ beim diesjährigen Fest für Demokratie – eine Kuh.

Als kleine Sensation wird erstmals seit mehr als 100 Jahren wieder eine Kuhweide neben dem Bahnhof Schöneweide auf einer Rasenfläche auf dem Cajamarca-Platz – direkt neben dem Bronze-Stier von Bildhauer Prof. Drake zu finden sein. Möglich macht diesen ungewöhnlichen Auftritt der Milchhof Mendler aus Rudow, der diese Aktion kurzfristig unterstützt.